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I'm Not An Engineer

Not An Engineer ist eine Initiative der Klotz und Gangloff GmbH zur Stärkung des Handwerks.

Darum geht’s...

Fachkräftemangel beschreibt das Phänomen, dass es immer mehr Akademiker gibt und immer weniger Fachkräfte mit beruflicher Ausbildung. Davon ist das Handwerk besonders schwer betroffen. Dabei ist eine ausgewogene Verteilung unterschiedlicher Berufstypen für unser Wirtschaftssystem essenziell, und eine handwerkliche Berufsausbildung kann genauso viel bieten, wie z.B. ein Ingenieurstudium.

Wie dieser gesellschaftliche Wandel zustande kommt und was passieren muss, um das Gleichgewicht wiederherzustellen, könnt ihr hier nachlesen.

Unsere Ziele

Bewusstsein schaffen

Veraltete Rollenbilder sind nicht mehr zeitgemäß. Bei der Entscheidung Studium oder Ausbildung geht es schon lange nicht mehr um besser oder schlechter, sondern um unterschiedliche Fähigkeiten und Talente.

Image verbessern

Das Handwerk muss sich nicht verstecken, denn es hat viel zu bieten. Es ist verwunderlich, dass das Handwerk einen so schlechten Ruf genießt. Das soll sich ändern.

Qualität generieren

Egal ob akademische oder berufliche Ausbildung – die besten Fachkräfte sind die, die für ihre Tätigkeit brennen. Das hat vor allem eins zur Folge: Qualität. Deshalb sollte die Entscheidung für den beruflichen Werdegang auch immer nach Vorlieben und Interessen getroffen werden und nicht nach veralteten Gesellschaftsbildern.

Vorurteile abbauen

Habt ihr euch schon einmal dabei ertappt voreingenommen zu sein, obwohl das gar nicht eure Intention war? Mit Sicherheit! Denn das liegt in der Natur des Menschen. Was aber nicht heißt, dass das auch so bleiben muss. Wir wollen mit Handwerker-Klischees aufräumen.

Möglichkeiten aufzeigen

Ob Studium, Ausbildung oder eine Kombination aus beidem – das Handwerk bietet viele Möglichkeiten und Wege für deine Zukunft. Wir zeigen dir was geht, und vor allem wie das geht.

Blickwinkel ändern

Praktische Erfahrung ist das A und O auf dem Arbeitsmarkt. Informiere dich – gerne auch bei uns – welche Vorzüge eine Ausbildung im Handwerk mit sich bringt und wie deine Chancen in der Berufswelt aussehen.

Wenig Zeit zum Lesen? Nimm eine Abkürzung!

Entscheidungshilfen und Links, die dich weiterbringen, findest du hier.

Die Herausforderungen

Der Demografische Wandel…

Demografischer Wandel beschreibt das Phänomen, dass die Bevölkerung durchschnittlich immer älter wird. Für den Arbeitsmarkt bedeutet das, dass immer mehr ältere Menschen mit viel Erfahrungswissen in den Ruhestand gehen und zu wenige junge Erwachsene auf die freien Positionen nachrücken. Es wird prognostiziert, dass die Zahl der Personen im bildungsrelevanten Alter (bis 30 Jahre) bis 2030 im Vergleich zu 2010 um 14 % sinkt1. Es gibt also nicht nur im Allgemeinen zu wenig junge Menschen, die die Lücke zwischen den Generationen füllen können, sondern somit auch zu wenig Träger, an die das – für uns so wichtige – Erfahrungswissen weitergegeben werden kann.

1 Quelle: Martin Baethge, Christian Kerst, Michael Leszczensky, Markus Wieck (2014): Zur neuen Konstellation zwischen Hochschulbildung und Berufsausbildung. Hg.: Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). In: Forum Hochschule 03/2014.

Die Verteilung im Bildungssystem

Nicht nur der Altersdurchschnitt der Bevölkerung verändert sich, sondern auch die Bildungswege der Kinder und Jugendlichen. Während fast 50 % eines Altersjahrgangs die Schule mit dem Abitur abschließen und somit studienberechtigt sind, gehen die Zahlen der Absolventen mit anderen Schulabschlüssen deutlich zurück2. Das Gleichgewicht des Bildungssystems scheint somit aus der Bahn geworfen zu werden.

2 Quellen: 1) Statistisches Bundesamt – Destatis (2021): Studienberechtigtenquote: Deutschland, Jahre, Schulabschluss. Code: 21381-004 (Stand 09.08.2021). https://www-genesis.destatis.de/genesis/online [10.08.2021] | 2) Martin Baethge, Christian Kerst, Michael Leszczensky, Markus Wieck (2014): Zur neuen Konstellation zwischen Hochschulbildung und Berufsausbildung. Hg.: Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). In: Forum Hochschule 03/2014.

Master statt Meister

Der Trend zum Abitur bleibt nicht ohne Folgen. Immer mehr Abiturienten nutzen ihre Zugangsberechtigung auch für ein Studium.3 Das führt dazu, dass es immer mehr Studierende und dafür weniger Auszubildende gibt. Unterstützt wird dieser Trend auch lange von der Politik, da laut der OECD der wirtschaftliche Erfolg eines Landes mit der Akademisierungsquote einhergeht.4 Darunter leidet nicht nur die Wirtschaft aufgrund von Besetzungslücken! Auch die Ausbildung der Studenten verliert langfristig an Qualität. Die große Anzahl Studierender führt dazu, dass vieles über einen Kamm geschert wird. Individuelle Wünsche können nicht berücksichtigt werden. Ganz im Gegenteil zu einer Ausbildung.

Allein im Handwerk gab es 2020 10.680 weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge als zum Vorjahr.5 Das entspricht einem Minus von 7,5 %.5

Zusammenfassung: Das Handwerk hat das größte Besetzungsproblem. Mit einem Wert von 18.600 (12,8 % der angebotenen Stellen) hat sich die Anzahl der unbesetzten Stellen im Handwerk seit 2009 vervierfacht.5

Die Folge: Fachkräftemangel und Falschpositionierung von Studienabsolventen.6

3 Quellen: 1) Martin Baethge, Christian Kerst, Michael Leszczensky, Markus Wieck (2014): Zur neuen Konstellation zwischen Hochschulbildung und Berufsausbildung. Hg.: Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). In: Forum Hochschule 03/2014. | 2) Statistisches Bundesamt – Destatis (2021): Studienanfängerquote – (Hochschulzugangsberechtigung): Deutschland, Jahre, Geschlecht. Code: 21381-0002 (Stand 09.08.2021). https://www-genesis.destatis.de/genesis/online [10.08.21]

4 Quelle: Alesi, Bettina/Teichler, Ulrich (2013): Akademisierung von Bildung und Beruf – ein kontroverser Diskurs in Deutschland. In: Akademinsierung der Berufswelt? Hrsg.: Severing, Eckart/Teichler, Ulrich, Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung, S.19-3

5 Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (2021): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2021. Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. 1. Auflage 2021. https://www.bibb.de/dokumente/pdf/bibb-datenreport-2021.pdf [10.08.21]

6 Quelle: Boll, Christina/Leppin, Julian Sebastian (2014): Formale Überqualifikation unter west- und ostdeutschen Beschäftigten. Wirtschaftsdienst 94, S. 50-57

Rar und wertvoll. Weniger Azubis bedeutet weniger qualifizierte Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Arbeitgeber legen sich deshalb richtig ins Zeug und bieten sehr attraktive Konditionen an.

Die Verteilung im Bildungssystem

Quellen: 1) Statistisches Bundesamt – Destatis (2021): Ausbildungsverträge: Deutschland, Jahre, Nationalität, Geschlecht, Ausbildungsbereich. Code: 21211-0004 (Stand 09.08.2021). https://www-genesis.destatis.de/genesis/online [10.08.2021] | 2) Statistisches Bundesamt – Destatis (2021): Studienanfänger: Deutschland, Semester, Nationalität, Geschlecht. Code: 21311-0010 (Stand 09.08.2021). https://www-genesis.destatis.de/genesis/online [10.08.2021]

Die Stellung des Handwerks in der Gesellschaft

Ein großes Problem im Diskurs um den Fachkräftemangel und die Akademisierung in Deutschland stellt die fehlende Anerkennung handwerklicher Berufe dar. Zu Unrecht! Für die deutsche Produktions- und Innovationslandschaft sind die Potentiale beider Seiten gleichbedeutend. Unterschiedliche Begabungen und Fähigkeiten sollten also auch gleichwertig gefördert, unterstützt und anerkannt werden.

Laut deutschem Qualifikationsrahmen sind z.B. Meister, Techniker oder Fachwirte s.g.

„Bachelor of Professional“ und den Bachelor-Absolventen der Hochschulen gleichgestellt.7

It’s all about money

Ein zweites großes Problem: Geld. Oft herrscht immer noch das Vorurteil, dass man nur mit einem Universitäts- oder Fachhochschulabschluss viel Geld verdienen kann. Das stimmt nur bedingt.

7 Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (2021): DQR – Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. https://www.dqr.de/index.php [10.08.21]

Die Gehaltsgrenzen zwischen den verschiedenen Bildungswegen nähern sich immer mehr an und als Meister, Techniker oder Fachwirt verdient man in der Regel sogar mehr als mit einem Bachelorabschluss.

Gehaltsunterschiede nach Abschluss

Quelle: Statistisches Bundesamt – Destatis (2021): Unbereinigter Verdienstunterschied nach persönlichen Merkmalen im Jahr 2018 (Stand 08.12.2018). https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-Verdienstunterschiede/Tabellen/gpg-persoenlich.html [10.08.2021]

Um das mal klarzustellen...

Handwerk ist körperliche Arbeit und hat nichts mit Köpfchen zu tun.

Falsch gedacht, denn ohne Köpfchen funktioniert hier nichts. Technisches Verständnis, kreative Lösungen und viel Erfahrungswissen sind Grundlage für die tägliche Arbeit.

Handwerker arbeiten schlampig.

So wie in jeder Branche gibt es natürlich auch hier schwarze Schafe. Aber das ist keinesfalls die Regel, denn Qualität und Präzision der Arbeit spielen eine entscheidende Rolle.

Handwerk hat keine Zukunft.

Und ob! Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich mal wieder, dass gute, qualifizierte Handwerker überall händeringend gesucht werden. Sowohl kleine Handwerksbetriebe als auch die Industrie brauchen jede helfende Hand, denn an Aufträgen mangelt es in der Branche nicht. Deine Jobaussichten als Handwerker sehen also gut aus.

Handwerker sind viel zu teuer.

Was heißt zu teuer? Qualität hat ihren Preis – das Sprichwort wird in vielen anderen Angelegenheiten für selbstverständlich gehalten. Warum nicht hier? Wer gute Arbeit erwartet, muss auch mit einem fairen Preis für beide Seiten rechnen.

Bei Handwerkern leidet die Gesundheit.

Natürlich gehören körperliche Anstrengung und der Einsatz verschiedener Werkzeuge und Maschinen zum Handwerker-Alltag dazu. Und genau deshalb wird Arbeitsschutz in Deutschland auch großgeschrieben. Die Zeiten von erhöhten Gesundheitsrisiken sind also längst vorbei.

Handwerk ist eintönig.

Wer das glaubt, liegt weit daneben. Es gibt nicht nur eine Fülle von über 100 unterschiedlichen Handwerksberufen, sondern auch ihr Arbeitsalltag kann sich sehr vielfältig gestalten. Unterschiedliche Projekte und immer neue Herausforderungen bergen mehr als eintönige Arbeitsabläufe.

Deine Chancen im Handwerk

Ausbildung

Du möchtest viel Wissen aufsaugen, arbeitest aber genauso gerne praktisch? Dann ist eine Ausbildung der ideale Einstieg für dich. Neben theoretischem Wissensinput kannst du durch das Umsetzen und Anwenden von deinem Wissen zusätzlich praxisnahe Erfahrungen sammeln.

Finde heraus, was zu dir passtFinde heraus, wer in unserer Region ausbildetFinde heraus, welche Ausbildungen bei uns möglich sind

Das Duale Studium

Best of both worlds: Du möchtest praktisch arbeiten, interessierst dich aber auch für wissenschaftliche Forschung? Dann könnte ein Duales Studium perfekt zu dir passen, da du die Vorzüge beider Seiten – Ausbildung & Studium – genießen kannst. Aber sei vorbereitet, doppelter Wissensinput, heißt auch mehr Fleiß.

Alle Fragen, alle AntwortenDein flexibler Berufseinstieg, wenn du noch unentschieden bist

Studium

Wenn du theoretisches Denken und wissenschaftliches Arbeiten liebst, bist du an einer Fachhochschule oder Universität genau richtig. Durch einen Alltag geprägt von einem großen Input an Zahlen, Daten & Fakten sowie verschiedenen Forschungsprojekte kann dein Wissensdurst ideal gestillt werden.

Bachelor oder Master an der FH Aachen? Hier langStudium an der RWTH Aachen? Entscheidungshilfen findest du hier

Das sollte klar sein...

Gerade mit dem Abitur stehen einem viele Türen offen, das heißt aber nicht, dass man mit einem anderen Schulabschluss weniger Möglichkeiten hat. Mittlerweile öffnen sich die Grenzen zwischen den einzelnen Bildungswegen immer mehr, sodass man in vielen Fällen schon nicht mehr vom ‚klassischen‘ Werdegang sprechen kann. Die Entscheidung für deinen persönlichen Weg sollte sich nicht durch Geld, die Gesellschaft oder andere Faktoren beeinflussen lassen. Vielmehr solltest du dich an deinen eigenen Interessen und Stärken orientieren, um später einen Beruf auszuüben, der dir wirklich Spaß macht.

Kurz gefasst...

1.

Direkter Einstieg ins Berufsleben

Durch den direkten Einstieg ins Berufsleben hast du nicht nur sofort ein Einkommen, sondern kannst auch praktische Erfahrung sammeln. Hier wird dein erlerntes Wissen direkt angewendet und umgesetzt. Der Vorteil: Durch die Mischung aus Anleitung und Selbstverantwortung werden deine Fähigkeiten & Talente in einem geschützten Raum gefördert und weiterentwickelt.
2.

Förderung durch Stipendien

Du möchtest während deiner Ausbildung im Ausland Erfahrung sammeln oder entscheidest dich deinen Meister/Techniker zu machen und möchtest die Chance auf Unterstützung bekommen? Dann informiere dich frühzeitig über Fördermöglichkeiten. Denn Stipendien oder finanzielle Unterstützung gibt es nicht nur für Studierende.
3.

Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb

Dein Ausbildungsbetrieb steckt viel Wissen, Zeit und Geld in deine Ausbildung. In dich wird also investiert und auch diese Investition dient der Sicherung des Betriebs. Deine Chancen nach der Ausbildung direkt übernommen zu werden stehen also gut.
4.

Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen

Die Arbeitswelt und somit auch das Handwerk verändert sich in der heutigen Zeit schnell und birgt neue Herausforderungen. Wer wissbegierig ist, für den stehen nach der Ausbildung zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Interesse? Dann informiere Dich einfach bei der Handwerkskammer. Alternativ besteht in einigen Fällen auch die Möglichkeit nach der Ausbildung noch ein Studium anzuschließen.
5.

Selbstständigkeit

Mit einer zusätzlichen Qualifizierung zum Meister oder Techniker besteht die Möglichkeit sich selbstständig zu machen. Auch hier können Fördermöglichkeiten beantragt werden. Genauere Informationen, was im Handwerk benötigt wird, um sich selbstständig zu machen, findest du z.B. hier: fuer-gruender.de
6.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland ist einzigartig und wird bereits von anderen Ländern übernommen. Durch die Mischung aus schulischer Wissensvermittlung und praktischer Umsetzung hast du nicht nur auf dem nationalen, sondern auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt gute Chancen.

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